Tempel Pura Tana Lot

Tempel Pura Tana Lot – Bali

Bali, das ist Exotik pur. Die hinduistische Enklave im sonst islamischen Indonesien zieht viele Besucher an. Nicht nur Badeurlaub an herrlichen Stränden ist dort möglich, sondern es gibt dort viel zu sehen. Bali wird als „Insel der 1000 Tempel“ bezeichnet und besitzt in der Tat mehr als 20.000 Tempel. Einer davon ist der Tempel Pura Tana Lot, wörtlich übersetzt heißt dies: „Land inmitten des Meeres“. Dieser Tempel ist besonders schön und stellt wahrscheinlich die berühmteste Sehenswürdigkeit Balis dar.

Der Tempel befindet sich an der Küste im Südwesten der Insel. Der Tempel soll Bali und seine Bewohner beschützen vor den Gefahren aus dem Meer. Im Meer lebende Dämonen sowie die Mächte der Unterwelt sollen abgewehrt werden. Schon seine Lage macht den Tempel zu etwas Besonderem. Der Tempel befindet sich auf einer Felsenspitze und ist vom Meer umgeben. Er ist ein beliebtes Postkarten- und Fotomotiv.

Der Tempel gehört zu einer Kette von Meerestempeln und ist von der Hierarchie her eher ein kleineres Heiligtum. Gottheiten und Geister, die mit dem Meer in Verbindung stehen, werden dort verehrt. Der Tempel zählt zu den sechs Nationaltempeln Balis. An klaren Tagen erkennt man vom Tempel aus den nächstgelegenen Meerestempel Pura Uluwatu.

Gegründet wurde der Tempel Anfang des 16. Jahrhunderts vom Hindupriester Danghyang Nirartha, der von der Insel Java stammte und vor dem sich ausbreitenden Islam nach Bali flüchtete. Einer Sage nach sah er von der Westküste her ein Licht aufsteigen. Er bemerkte ein kleines felsiges Eiland nicht weit von der Küste entfernt und meditierte dort. Bald sammelten sich dort Schüler aus der näheren Umgebung an. Der Priester versetzte bald seinen Meditationsort auf den Felsen. So kam es zur Errichtung des Tempels.

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Im Hof des Tempels, der nur für Gläubige zugänglich ist, befinden sich fünf pagodenähnliche mehrstöckige Schreine, die Merus. Sie sollen den Götterberg Meru darstellen.

Bei Sonnenuntergang bietet der Tempel Pura Tana Lot einen besonders schönen Anblick. Die untergehende Sonne taucht den Tempel in zauberhaftes Licht. Zu dieser Zeit ist jedoch der größte Besucheransturm zu verzeichnen. Will man den Tempel bei Sonnenuntergang besuchen, sollte man sich rechtzeitig einen geeigneten Platz sichern, da Massen von Touristen Abend für Abend mit Bussen dorthin gebracht werden.

Eine Alternative zum Sonnenuntergang bietet der Sonnenaufgang. Dann ist der Tempelbereich noch nicht von Touristenmassen belagert. Man schaut dabei nicht gegen die Sonne, sondern hat die Sonne im Rücken. Der Tempel wird dabei von der Sonne angeleuchtet und man kann die Einzelheiten gut erkennen.

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Oberhalb des Felsens, auf dem sich der Tempel befindet, gibt es zahlreiche Restaurants. Von dort aus kann man am Abend das Naturschauspiel besonders gut beobachten, wenn die Sonne mit ihren wechselnden Farben dem Tempel einen unvergesslichen Anblick verleiht.

Der Tempel ist nur bei Ebbe erreichbar. Bei Flut ist er vollständig vom Wasser umgeben. Man erreicht den Tempel vom Strand aus über einen etwa 50 m langen Weg aus feinem dunklem Sand und rundgewaschenen Steinen. Ein kurzer Aufstieg führt die Besucher zum Tempel. Der Tempel ist von üppiger Vegetation umgeben.

Am Fuße des Tempelfelsens befindet sich eine kleine Höhle, in der eine Süßwasserquelle entspringt. Diese Quelle gilt als heilig. Stets sind dort Priester anwesend. Zahlt man einen kleinen Obulus, ist es erlaubt, sich mit dem Wasser zu waschen und davon zu trinken.

In der Umgebung des Tempels kommen Giftschlangen vor. Es handelt sich bei diesen gebänderten Tieren um Nattern-Plattschwänze. Die Schlangen gelten als Wächter des Tempels und daher als heilig. Angeblich sollen sie nicht beißen.

Gegenüber des Tempels befinden sich verschiedene Höhlen und Klippen. Zahlt man ein geringes Entgelt, darf man sie besichtigen. Man kann sich dort die Schlangen zeigen lassen. Dazu wird jedoch oft nur eine tote Schlange in eine Felsspalte gelegt.

Auf dem Weg zum Tempel befinden sich zahlreiche Souvenirshops. Leider sind die Verkäufer dort meist recht aufdringlich. Jedoch führt kein Weg an den Souvenirshops vorbei.
Der Tempel kann im Rahmen einer Strandwanderung von Kuta aus erreicht werden. Auf dem Straßenweg kann man von Kuta über Denpasar und Kediri über eine Straße, die zur Küste führt, die Anlage erreichen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tempeln auf Bali besteht für den Tempel Pura Tana Lot keine Sarongpflicht. Frauen brauchen dazu also nicht den Sarong, die traditionelle indonesische Frauenkleidung, zu tragen. Trotzdem sollten sie den Tempel nicht zu freizügig besuchen, z. B. mit kurzen Hosen oder freien Schultern. Wie bei anderen Tempeln, gelten auch beim Tempel Pura Tana Lot die Mauern und Wände als heilig. Sie sollten daher nicht berührt werden.

Der Tempel selbst darf von Besuchern nicht betreten werden. Durch eine Absperrung ist er gesichert. Trotzdem wird für den Klippenbereich Eintritt erhoben. An einem kleinen Kassenhäuschen ist er zu entrichten. Er beträgt 3.300,00 Indonesische Rupien, das macht ca. 0,30 € aus.

Der Tempel ist durch Erosion gefährdet aufgrund der Wellen, die eine Höhe von zwei Metern erreichen können. Aus diesem Grunde wurden im Meer rings um den Tempel einige Betonblöcke stationiert. Sie bieten optisch nicht gerade einen schönen Anblick, verlangsamen jedoch den Zerstörungsprozess durch Wasser und Wellen.

Interessante Fakten zum Tempel Pura Tana Lot im Überblick:

  • Hindutempel an der Küste im Südwesten der indonesischen Insel Bali
  • Der Tempel wird dem javanischen Hindupriester Danghyang Nirartha zugeschrieben
  • Von Kuta aus kann man den Tempel entlang der Küste im Wege einer langen Strandwanderung erreichen