Das hätte vor unter 130 Jahren niemand gedacht. Schloss Neuschwanstein ist heute eines der meist besuchtesten touristischen Objekte in Deutschland. Bis in die Mitte der sechziger Jahre hinein wurde das Bauwerk noch als „Zuckerbäckerstil“ verunglimpft, bis sich dann auch bei namhaften Kunsthistorikern ein entscheidender Sinneswandel vollzog. Schloss Neuschwanstein gilt heute als ein wichtiges Exempel des Historizismus. Wahrscheinlich ist es das schönste Schloss der Welt und wahrlich ein Schloss wie aus dem Märchenbuch!
Eigentlich gehört das Schloss Neuschwanstein in die Reihe der Weltwunder
Wenn Sie träumen wollen, fahren Sie nach Neuschwanstein! Man muss es einfach gesehen haben. Sie können von seinem Erbauer König Ludwig II. von Bayern halten, was Sie wollen. Er hat etwas Wunderbares geschaffen. 6.000.000 Goldmark wurden in den Jahren 1869 bis zu seinem Tod 1886 verbaut. Sie können sich heute kaum noch vorstellen, welche bautechnischen Probleme zu bewältigen waren und welche Mengen Baumaterial auf den Berg geschafft wurden. Allein im Jahre 1872 lieferte die Zementfabrik Lang aus Schongau mehr als 450 Tonnen Zement an die Baustelle. Die Statistik der Jahre 1879/80 weist den Verbrauch von 465 Tonnen Salzburger Marmor, 400.000 Ziegelsteine und 2050 Kubikmeter Gerüsthölzer aus. Der Schlossbau bot Hunderten von Handwerkern und Kaufleuten Arbeit.Im Jahr 1880 waren 209 Steinmetze, Zimmerleute, Maurer und Arbeiter auf der Baustelle tätig. Praktisch lebte der ganze Landstrich zwei Jahrzehnte lang vom Bau des Schlosses. Zum Teil ist es Dank des Tourismus auch heute noch so.
Schloss Neuschwanstein: Erleben Sie eine Wunderwelt
Wenn Sie bereits die äußere Erscheinung der Schlosses beeindruckt hat, werden Sie wahre Wunder erst erleben, wenn Sie das Schloss innen besichtigen. Der Thronsaal ist wohl der eindrucksvollste Raum im Gebäude. In diesem Raum wollte Ludwig II. das „Königtum von Gottes Gnaden“ verherrlichen. Das prunkvolle Schlafzimmer, die Hauskapelle, das königliche Wohnzimmer mit dem Wandgemälde zur Lohengrinsage, eine künstliche Tropfsteinhöhle und nicht zuletzt der Sängersaal lassen dem Besucher kaum Zeit, alle Eindrücke zu verinnerlichen. Der nach dem Vorbild des Festsaales der Wartburg errichtete Sängersaal ist das Herzstück des Schlosses. Eigentlich ist das ganze Schloss um ihn herum gebaut. Riesige Wandgemälde zeigen Ausschnitte aus der Parzifalsage. Im Saal finden jährlich Schlosskonzerte statt, die Besucher von nah und fern begeistern.
Dass es vielleicht nicht ganz so wie im Märchen zugeht, zeigt die technische Ausstattung des Schlosses. Die Baumeister nutzten die damaligen technischen Möglichkeiten voll aus, bauten eine Heizungsanlage ein und ermöglichten es dem König durch technische Vorrichtungen, mit den Bediensteten im ganzen Schloss zu kommunizieren.
Genießen Sie jeden Augenblick im Schloss Neuschwanstein
Über dem Balkon des Thronsaales genießen Sie einen Rundblick auf eine unglaubliche Landschaft. Linksseitig sehen Sie den Alpsee und rechts den kleineren Schwansee. In der Mitte thront die Burganlage Hohenschwangau, wo Ludwig II. den größten Teil seiner Kindheit zubrachte. In der Ferne rahmt die Tannheimer Berggruppe das Ensemble ein. Sie werden sich im wahrsten Sinne des Wortes des Blickes entreißen müssen.
Interessante Fakten zum Schloss Neuschwanstein im Überblick:
- Ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vorstellung einer Ritterburg aus dem Mittelalter errichtet
- Neuschwanstein ist das berühmteste der Schlösser Ludwigs II. und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands
- Wird jährlich von mehr als 1,3 Millionen Touristen aufgesucht
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