Die Esteros del Iberá sind ein großes Sumpfgebiet in der Provinz Corrientes im Nordwesten Argentiniens. „Estero“ bedeutet im Spanischen „Sumpf“, und „Iberá“ wird aus der indigenen Guarani-Sprache abgeleitet, in der „y vera“ so viel wie „helles, klares Wasser“ bedeutet. Wegen ihrer Pflanzen- und Tiervielfalt wurden die Sümpfe 1982 von der argentinischen Regierung zum nationalen Naturschutzgebiet erklärt. Gegenwärtig prüft die UNESCO eine Aufnahme der Sümpfe in die Liste des Weltnaturerbes. Auf einer Fläche von 13.000 Quadratkilometern – was etwa der fünffachen Größe Luxemburgs entspricht – sind über 300 verschiedene Tierarten und 350 Vogelarten heimisch, die zum Teil nur hier vorkommen.
Einzigartige Flora und Fauna
Zu den bekannteren Tierarten, die in den Esteros del Iberá beheimatet sind, gehören Wasserschweine, Krokodile, Brüllaffen und Jaguare. Große Bedeutung besitzen die Sümpfe auch als Süßwasserreservoir, denn fast nirgendwo wird auf dem südamerikanischen Kontinent so viel Süßwasser gespeichert wie hier. Für Tier- und Pflanzenliebhaber sind die Esteros del Iberá ein Paradies! Die Sümpfe können im Rahmen organisierter Touren oder individuell besucht werden. Bestimmte Bereiche sind nur in Begleitung eines zugelassenen Führers zugänglich. Zu den beliebtesten Aktivitäten gehören Boots-, Kanu- und Angeltouren, Vogelbeobachtung und Reiten. In einigen Bereichen ist auch die Jagd erlaubt. Auch bei Fotografen sind die Sümpfe ein beliebtes Revier, das auf speziellen Fotosafaris erkundet werden kann. Insbesondere in der Morgen- und Abenddämmerung bieten sich dabei einzigartige Motive!
Anreise per Auto, Bus und Flugzeug
Der einzige Ort, der innerhalb der geschützten Zone liegt, ist Colonia Carlos Pellegrini. Er ist Ausgangspunkt für organisierte Touren und bietet eine gute touristische Infrastruktur. Übernachtungsmöglichkeiten innerhalb des Naturschutzgebietes bieten vor allem Lodges, deren Betreiber in der Regel auch Touren anbieten. Die Esteros del Iberá befinden sich etwa 900 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires und sind mit dem Auto in etwa 10-12 Stunden Fahrzeit zu erreichen. Über das in Argentinien sehr dichte Netz von Überlandbussen können die Provinzhauptstadt Corrientes sowie die Städte Mercedes oder Posadas bequem erreicht werden. Von dort bieten viele Tourenanbieter einen Individualtransfer an. Alle drei Städte besitzen auch Flughäfen mit Direktverbindungen nach Buenos Aires.
Verbindung mit weiteren Reisezielen
Verbinden lässt sich ein Besuch der Esteros del Iberá mit einer Besichtigung der etwa 400 Kilometer nördlich gelegenen ehemaligen Jesuitenmissionen und der von dort aus noch einmal 200 Kilometer entfernten Wasserfälle von Iguazú, die beide zum UNESCO-Welterbe gehören und wie die Esteros del Iberá zu den größten touristischen Attraktionen Argentiniens zählen.
Interessante Fakten zu Esteros del Iberá im Überblick:
- Die Esteros del Iberá sind ein 13.000 km² großes Sumpfgebiet in Argentinien
- Seit 1982 sind die Esteros del Iberá Teil einer Schutzzone, die 14 % der Provinz Corrientes ausmacht
- Der Name Iberá stammt aus dem Guaraní, wo y vera „helles Wasser“ bedeutet