Cueva de las Manos

Cueva de las Manos

In der im Süden Argentiniens gelegenen Provinz Santa Cruz liegt die im Jahr 1941 in der Río-Pinturas-Schlucht entdeckte „Cueva de las Manos“ („Höhle der Hände“), die wegen ihrer einzigartigen Höhlenmalereien in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Auch in weiteren Höhlen in der Umgebung und an den felsigen Schluchtwänden befinden sich Malereien. Ausgangspunkt für eine Reise zur Cueva de las Manos, die eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Argentiniens darstellt, ist die 163 Kilometer nördlich der Höhle gelegene Stadt Perito Moreno.

Die Beschaffenheit der Cueva de las Manos

Die Cueva de las Manos verfügt über eine Raumtiefe von 24 Metern. Im 15 Meter breiten Eingangsbereich erreicht die Höhle eine Höhe von 10 Metern, die sich im hinteren Höhlenabschnitt wegen des kontinuierlich ansteigenden Höhlenbodens auf 2 Meter verringert.
Der gute Erhaltungszustand der Abbildungen in der durch massive und stabile Felsschichten gegen Sickerwasser abgeschlossenen Höhle beruht auch auf niedriger Luftfeuchtigkeit.

Darstellungen und Farben


Der Höhleneingang wird durch eine Felswand abgeschirmt, auf der zahlreiche Handschablonen abgebildet sind. Innerhalb der Höhle befinden sich fünf Bereiche mit einer besonders hohen Konzentration an Malereien. Spätere Bilder überdecken oft über Malereien aus früheren Perioden.
Ein Teil der Darstellungen beinhaltet Jagdszenen, die in violetten, hellroten, ockergelben und schwarzen Farben ausgeführt sind und naturgetreu verschiedene Jagdtechniken widergeben, zu denen auch die Jagd mittels Bola gehört, einer Wurfwaffe, die aus an einer Leine befestigten Gewichten besteht. Eine Spalte im Fels wird dazu benutzt, eine Guanaco-Treibjagd in einer Schlucht darzustellen.
Eine zweite Bildgruppe besteht aus schwarzen und violetten menschlichen Figuren, Handabdrücken, Guanakos, Nandus und Katzen sowie Kreisen, Rechtecken oder Schlangenlinien.
In Orange, Karminrot bis Rosa gehalten sind insgesamt 829 Handnegative, die durch Handübermalungen entstanden. Da sich darunter nur 36 rechte Hände befinden, wird teilweise angenommen, dass vornehmlich Abbildungen linker Hände von Rechtshändern erfolgten. Von der Größe der Handabdrücke schlossen einige Forscher auf etwa 13-jährige Jungen, die möglicherweise im Rahmen einer Zeremonie in die Gruppe der Erwachsenen aufgenommen wurden.
Die genaue Zusammensetzung des Bindemittels der Farben ist unbekannt. Allerdings wurde zuweilen Gips beigemischt. Der Farbgebung dienten die Eisenoxide Hematit und Maghemit (Rot und Violett), Kaolin (Weiß), das Gelbeisenerz Natrojarosit (Gelb) und Manganoxid (Schwarz).

Die Geschichte der Wandmalereien

Die Wandmalereien in der Cueva de las Manos entstanden im Laufe von Jahrtausenden und werden nach Radiokarbonuntersuchungen auf den Zeitraum zwischen 11.000 bis 7.000 v.Chr., nach anderen Angaben auf 7.000 bis 1.000 v. Chr. datiert. Archäologisch konnte der Nachweis geführt werden, dass die Gegend um die Río-Pinturas-Schlucht bis 700 v. Chr. vermutlich von den Vorfahren des indianischen Tehuelche-Stammes besiedelt war, der schließlich im 19. Jahrhundert von europäischstämmigen Schafzüchtern und Goldsuchern in Patagonien ausgerottet wurde.


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Interessante Fakten zu den Cueva de las Manos im Überblick:

  • Die Cueva de las Manos ist eine Höhle im Südwesten Argentiniens
  • Ihren Namen erhielt die Höhle, da ein Großteil der Höhlenmalereien aus Handnegativen besteht
  • Die Höhle liegt in der Schlucht des Río Pinturas

 

Foto: © alphacero – Fotolia.com